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Mikropausen

Dienstag, 19 Juli 2011

Meinen ersten Kassetten-Rekorder verdiente ich mir während Schulferien in der Fleischfabrik. Schon damals beeindruckte mich die erfrischende Wirkung der morgendlichen Kaffeepause. Danach war ich wieder frisch für wortwörtliche Knochenarbeit. 

 

Zurück auf der Schulbank, später an der Uni, entdeckte ich Mikropausen.Tony Buzan gab mir in seinem Standardwerk "Kopftraining" die Grundidee: kurze Pausen, bewusst und diszipliniert eingesetzt, wirken beim Lernen Wunder. Dabei überlegt man sich zu Beginn der Pause, was man in der Lerneinheit vorher Neues erlernt hat. Am Schluss der Kurzpause (z.B. 1 Minute) stellt man sich dann die Frage, was man im nächsten Lernblock erkunden möchte. So verankert man den Stoff Schritt für Schritt im Gedächtnis. Doch im Berufsalltag, so scheint es mir, fehlen Mikropausen weitgehend. Ich habe eine Woche lang gezielter Kurzpausen gemacht, dieser Blogeintrag ist das Resultat (ohne Pausen wäre ich jetzt noch am Konzept schreiben).

Im heutigen Berufsalltag können Mikropausen helfen, das grössere Bild einer Tätigkeit zu sehen, an der Sie im Moment sind. Sie helfen Ihrem Gehirn, Dinge zu relativieren und Abstand zu gewinnen. Das findet jede Führungskraft gut, doch Hand aufs Herz: Machen Sie öfters so kleine Pausen, oder holen Sie im Zweifelsfall eher ein Sandwich an Ihren Desktop, um Zeit für Dringendes zu gewinnen?

Mikropausen sind aktive Denkpausen, die können Sie sich mit verschiedenen Hilfsmitteln einrichten:

  • Timer: Setzen Sie auf Ihrem Smartphone alle 15 Minuten einen Kurzalarm.
  • Stellen Sie sich in der Mikropause diese Fragen:
    • Was habe ich in den letzten 15 Minuten erledigt?
    • Wie viel von dem, was ich mir vorgenommen hatte, ist vom Tisch?
    • Was steht in den nächsten 15 Minuten an?
  • Eingeweihte: Schlagen Sie einer Arbeitskollegin vor, mitzumachen und tauschen Sie sich in mindestens jeder zweiten Mikropause kurz aus (Fragen siehe oben)
  • Time Out: Im App Store gibt es die kostenlose App "Time Out" für Mac. Die lässt das aktuell am Bildschirm bearbeitete Dokument in den Hintergrund verschwinden und erinnert Sie an die vorgesehene Mikropause. Falls Sie eine entsprechende Anwendung für Office kennen, veröffentlichen Sie es doch hier im Blog als Diskussionsbeitrag.
Mich interessieren Ihre Erfahrungen und Ihre Tipps zu Mikropausen. Teilen Sie sie uns Lesenden hier im Blog mit, bitte!

 

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