Ich stehe in der Bäckerei mit Hunger und dem Vorsatz, ein gesundes Vollkornbrötchen zu kaufen – und laufe dann doch mit einem Nussgipfel raus. Im Kopf stand der Plan, doch die Umsetzung verlief nicht wunschgemäss... Wie schaffe ich es, das für mich logisch Richtige auch mit Überzeugung im Herzen umzusetzen?

Wie funktionieren solche MindMoves?

Für einen MindMove braucht es Kopf und Herz, die Hand in Hand gehen. Seit nunmehr 20 Jahren darf ich mit meiner Firma MindMove Menschen in Entwicklungsprozessen begleiten. Damit diese erfolgreich sind, benötigen meine Kundinnen und Kunden ihren Intellekt (Kopf) und einen passenden Umgang mit Emotionen (Herz). 

Veränderung des Verhaltens, sei es für einen selbst oder als Team, braucht neben dem Plan im Kopf auch innere Überzeugung. Der rationale Plan wird meistens durch Impulse aus dem Unbewussten, oft von Ängsten oder unterbewussten Überlegungen, durchkreuzt. Das passiert auch mir, obwohl ich im Wissen um solche Zusammenhänge bin. 

Zum Beispiel bei meinem Bäckerei-Einkauf: Ich weiss von mir, dass mit Hunger vor der Süssigkeiten-Auslage mein innerer Geniesser mir ins Ohr flüstert: "Du hast heute früh intensiv trainiert, also liegt etwas Zucker jetzt drin – und Nüsse sind gesund!" Im Zielkonflikt zwischen Kopf und Herz fällen wir so oft eine Entscheidung zu Ungunsten unseres Plans. Wider besseres Wissen. Der MindMove kann hier verschiedene Formen annehmen: Ich kann lernen, meinen Geniesser mal draussen zu lassen und dann bewusst das Gesunde zu kaufen. Oder umgekehrt, ich lasse den gesundheitsorientierten Teil oder die Angst davor, mich ungesund zu ernähren, bewusst draussen. Wie der Geniesser dann einkauft ist ja klar, einfach diesmal ohne schlechtes Gewissen.

Kooperation zwischen Kopf und Herz

Als lösungsorientierter Coach schaue ich nicht darauf, wie oder weshalb solche Impulse entstehen. Im Coaching- oder Teamworkshopraum interessiert mich vielmehr, wie sich eine Kundin oder ein Team erlebt, wenn diese Impulse das Verhalten steuern. Im Reflexionsraum betrachten wir das Verhalten mit emotionaler Distanz. Coachees entwickeln eigene Lösungsansätze für den bewussteren Umgang mit Impulsen.  

Hier sind einige Tipps, wie du die Kooperation zwischen Kopf und Herz verbessern und damit einen „MindMove“ machen kannst: 

• Stell dir vor, du stehst auf einem Balkon und blickst auf dich runter. Wie erlebst du dich im Moment?
  Wie stehst du da? Wie atmest du? Wohin schaust du? Was hörst du?
• Analysiere vom Balkon aus sachlich und ehrlich, was du „dort unten“ willst (Kopf) und wie überzeugt du davon bist (Herz), dass du das auch schaffst.
• Wenn du dir mit Abstand so zuschaust, was würdest du dir für einen Ratschlag geben?
• Was würdest du als Erstes sinnvollerweise tun?
• Schreibe deine Gedanken auf ein Papier und nehme es am Abend nochmals zur Hand. Was konkret wirst du davon morgen umsetzen?

Für Teams verhält es sich gleich. So wie jeder Mensch Impulse aus dem Unbewussten hat, sind auch Teammitglieder und alle Mitarbeitenden einer Organisation mit ihrer Kultur von Impulsen und Mustern gesteuert. Was wäre, wenn du jetzt mit deinem Team auf den Balkon stehen und dich oder dein Team von aussen beobachten würdest? Welche MindMoves in Richtung Ziel wären möglich, wenn Kopf und Herz bewusster kooperieren und Hand in Hand gehen würden?

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