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Mit der richtigen Dosis Proaktivität führen

Samstag, 24 März 2012

Wie fühlt es sich an, einen Schritt voraus zu sein? Und wie viel voraus sollte eine Führungskraft sein?

 

Sicher ist Ihnen das Bild der Lokomotive schon begegnet, die bereits durch den Tunnel gefahren ist, während dieser Streckenteil dem hintersten Wagen noch bevor steht.

 

Oft wird dieses Bild als Metapher für Veränderungssituationen in Unternehmungen verwendet. Die psychologische Dimension zeigt einen anspruchsvollen Führungsaspekt auf, der oft vergessen geht: Wie viel von meinem Vorwärtsdrang tut dem System gut? Wie reagiere ich als Führungskraft auf einen äusseren "Stimulus" so, dass ich meinen Mitarbeitenden ein verdaubares Tempo vorgebe?

 

Fremdbestimmte Führungskräfte kommen kaum zum Reflektieren und Führen. Sie haben zu viel auf dem Ticker, verpassen Gelegenheiten, Dinge anzustossen oder eben proaktiv zu sein. Kreativität und Innovation kommen zu kurz. Zu viele Ideen und Projekte können umgekehrt eine Organisation überfordern, und damit auch jeden Einzelnen - inklusive Führungskraft. Das ganze System dreht im Hamsterrad. Der Schlüssel liegt also in der richtigen Dosis Vorwärtsdrang.

 

Steven Covey schrieb zum Thema Proaktivität: Zwischen Auslöser und Reaktion hat der Mensch die Freiheit, zu wählen. Mit anderen Worten und auf unsere Metapher angewendet: Werden Sie sich bewusst, was Sie reagieren lässt und wo Sie früher durch proaktives Vorgehen steuern statt reagieren können. Und wo Sie besser widerstehen, auf von Aussen gegebene Anstösse zu reagieren, um fokussiert zu bleiben. Da es keine "one size fits all"-Rezepte für solche Fragen gibt hier verschiedene Tipps für mehr fokussierte Proaktivität:

 

  • Schriftlichkeit: Nehmen Sie Ihre schriftlichen lang- und mittelfristigen Ziele zur Hand. Zu welchem Ziel möchten Sie diese Woche etwas anstossen?
  • Politics: In einer Matrix-Organisation wirken Proaktivität und Unfokussiertheit noch ausgeprägter. Mein ehemaliger Chef in der guten alten Bankgesellschaft sagte einst: "In der Matrix siegt der, der zuerst einen Vorschlag macht."
  • Übersicht: Schauen Sie auf Ihren Wochenplan: Welche Sitzungen und Gespräche stehen an? Von wem erwarten Sie eine Antwort? Daraus abgeleitet: Was können Sie heute schon anstossen, um in diesen Sitzungen und Gesprächen einen Schritt voraus zu sein?
  • Ablenkungen: Schaffen Sie alles aus Ihrem Blickfeld, was Sie ablenken kann. Papierunterlagen auf Ihrem Schreibtisch, elektronische Dokumente auf dem Desktop Ihres Computers oder die volle Inbox...
  • Lust: Schauen Sie in sich hinein: Wo möchte ich etwas wirklich Wichtiges bewirken? Was ist mein erster Schritt in diese Richtung, diese Woche, bei welcher Gelegenheit?
  • Pulsmesser: Fühlen Sie den Puls Ihrer Teams. Wer steht still im Moment, wo zeigen sich Anzeichen von zu hohem Veränderungstempo?
  • Feedback: Fragen Sie in Ihrem Führungskontext regelmässig nach Feedback auch zu Ihrem Führungstempo. Möglicherweise erhalten Sie Hinweis auf "Blinde Flecken", dass Sie beispielsweise zu rasch unterwegs sind.

Ich wünsche Ihnen eine erfolgreiche Woche in wohldosiertem Tempo.

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