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Fit statt Fett im Januar?

Freitag, 18 Januar 2013
"Sponsoren" nennen Fitness-Trainer hinter vorgehaltener Hand die Neuabonnenten, die im Januar ein Abo im Gym lösen. Der Anteil Neukunden, die nach wenigen Wochen ihre sportlichen Vorsätze wieder begraben, ist im Januar deutlich am höchsten.
 
Ich selber hatte ein erstes Zücken im Rücken nach der Uni im ersten Bürostuhl. Genau dann eröffnete unweit des Büros ein neues Fitness-Center. 20 Jahre später darf ich durchaus etwas stolz sagen: Für mich ist der Besuch im Kraftraum längst Gewohnheit, und ich habe seither an Gewicht zugelegt. Rückenmuskulatur, nicht Fett. Und darum bin ich noch kein Michelin-Männchen, sondern ganz einfach nicht mehr so schwach und anfällig wie damals. Bin ich einfach besonders diszipliniert?
 
Auch ich habe einen inneren Schweinehund, wohl aber gute Strategien entwickelt, diesen zu überwinden. Erfolg ist nämlich eine Gewohnheit. Oder genauer: Erfolg kommt durch Gewohnheiten. Und Gewohnheiten sind gute Rituale, die wir meist bewusst ("mein Rücken zückt, ich muss etwas tun") entwickeln ("Krafttraining könnte helfen, ich probier's mal aus"), bis sie automatisiert sind. So habe ich mir zum Beispiel angewöhnt, zweimal wöchentlich vor der Arbeit im Kraftraum zu sein. Da bin ich noch unverbraucht und nicht vom Dringenden einvernommen, also nehme ich mir die Zeit.
 
Was für den Körper gilt, gilt auch für den Geist bzw. unser Verhalten im Führungskontext: Auch da kann die Führungskraft durch erhöhtes Bewusstsein und selber formulierte Ziele neue Gewohnheiten etablieren, die Erfolg bringen. Neue Verhaltensweisen werden zu Automatismen, wenn man Sie etwa einen Monat lang konsequent umsetzt. Das spricht übrigens sehr dafür, sich jeden Monat ein Ziel zu setzen und täglich dran zu bleiben.
 
Zurück aber zum über die Feiertage angewöhnem Speck auf den Rippen und zum Weg, diesen in Muskeln umzuwandeln. Mein Wochentipp für alle die, die  im Januar noch etwas Gutes für ihren Körper starten möchten, umfasst diese Schritte:
  • Schaffen Sie Bewusstsein. Was würde Ihnen gut tun? Kraft? Ausdauer? Entspannung? Beweglichkeit? Koordination? Eine Kombination?
  • Setzen Sie sich ein Ziel. Notieren Sie Ihr Jahresziel für das, was Ihnen gut tun würde. Dieses Ziel ist besser ein Ergebnisziel als ein Prozessziel, und sollte so smart wie möglich formuliert sein. Es gibt sehr gute Gründe, diese Ziele schriftlich zu Planen.
  • Planen Sie den ersten Schritt. Auch das schriftlich, als Termin in Ihrem Kalender. Unumstösslich.
  • Tun Sie den ersten Schritt und geniessen Sie den ersten Erfolg. Auch wenn das bei Krafttraining zu Beginn ein Muskelkater ist.
  • Setzen Sie Ampeln ein und feiern Sie Grün. Wöchentlich einmal plus einmal im Monat sollten Sie vom grossen Bild her auf sich schauen und sich selber mit all ihren Leistungen wertschätzen. Was hat funktioniert? Was hat Ihnen dabei geholfen? Worauf dürfen Sie stolz sein?
  • Planen Sie den nächsten Schritt. Besonders in den ersten 3 Monaten ist die regelmässige Reflexion darüber, wie das funktioniert, entscheidend. Hier legen Sie die Basis für eine nachhaltige Gewohnheits-Veränderung.
Klar ist Ihr Fett im Januar wohl noch nicht ganz weg. Was aber wäre, wenn Sie mit wenig Anfangsdisziplin die Basis für eine neue Gewohnheit legen? Was würde dies Ihnen bedeuten? Was in Ihrem Leben wäre dann besser?
 
Übrigens: Der Drang in die übervollen Fitnesscenter nimmt im Februar bereits ab. Wer bis dann dran bleibt hat dann fast 11 Monate lang mehr Platz für sich. ‹ Zur Liste