MindMove Coaching
News (in German)

Das „Positiv-Chromosom“

Donnerstag, 05 Mai 2016

„On this team we fight for that inch. On this team we tear ourselves and everyone around us to pieces for that inch. (…) Because if we add all those inches together, that’s gonna make the f*** difference between winning and losing. Between living and dying.”
(Al Pacino in Any Given Sunday, Regie: Oliver Stone, 1999)

Die Szenerie ist gigantisch. Hier ein mittelalterlicher, leicht heruntergekommener Football-Trainer, verkörpert vom brillanten Al Pacino. Vor ihm eine demoralisierte Truppe von betretenen Spielern in der Spielpause. Der Trainer braucht im Umkleideraum drei Minuten, um aus den müden Verunsicherten eine Phalanx von Testosteronbombern zu machen, die die Welt des American Football erobern will und dies auch tut. Fürwahr ein Storytelling-Meisterstück in der Filmgeschichte des 20. Jahrhunderts.

Sie müssen nicht Al Pacino sein, um Ihre Inspiration für ein hohes Ziel auf andere zu übertragen. Auch Sie tragen das „Positiv-Chromosom“ in sich. Natürlicherweise schauen wir eher auf das Negative, im Volksmund das halbleere Glas. Zum „mindmove“ Ihres Blicks auf das halbvolle Glas braucht es Inspiration, einen positiven Fokus und Konzentration:

  • Inspiration ist der Startpunkt. Ein Ziel haben. Den Willen, es um jeden Preis zu erreichen. Für sich selber oder für sein Team, für eine Organisation. 
  • Positiver Fokus: Tal Ben-Shahar war israelischer Squash-Landesmeister. In seinem Buch „The Pursuit of Perfect“ beschreibt Ben-Shahar, wie er nach seinem Meistertitel nach England pilgerte, um bei den besten Spielern der Welt zu lernen und noch besser zu werden. Er versuchte seine Fehler mit neuen Trainingsmethoden zu beheben und - scheiterte. Sein Körper wehrte sich gegen die neuen Belastungen. Ihm wurde bewusst, dass Perfektion nicht immer zielführend ist. So begann er sich mit Psychologie auseinander zu setzen. Seine Vorlesungen in positiver Psychologie sind heute in Harvard beliebter als die in den Millenium-Jahren populären Strategievorlesungen. Seine Grundaussage: Glücklich sein kann man lernen. Im Volksmund: „Jeder ist seines Glückes Schmied.“ Im Referat „Happiness 101“ zeigt Ben-Shahar auf, wie das geht. Im Kern geht es um den Blick auf das halbvolle Glas. Was ich von ihm anlässlich eines Coaching-Kongresses in den USA gelernt habe, wende ich täglich mit meinen Kindern an: Abends frage ich Sie, was an dem Tag schön war. Das macht sie möglicherweise langfristig glücklicher. Auf Führung angewendet bring der positive Fokus Erfolg. Zumindest Ben-Shahar’s Gesellschaft Potentiallife ist inzwischen in einem Dutzend Länder tätig und berät Firmen, Konzerne, Schulen, Universitäten und Elite-Sportmannschaften darin, den Blick aufs Funktionierende zu richten. 
  • Konzentration: Der amerikanische General Dwight D. Eisenhower brachte es auf den Punkt, als er sagte: „Was nicht auf einer einzigen Seite zusammengefasst werden kann, ist weder durchdacht noch entscheidungsreif.“ Ihn brachte diese Fähigkeit zur Konzentration nicht nur an die Spitze der Streitkräfte in Europa sondern danach auch noch als Präsident ins Weisse Haus. 

Jeder Job-Bewerbende kennt die Kombination von positivem Fokus und Konzentration im „elevator pitch“. Er ist auch allgegenwärtig in populären Krimiserien wie Navy CIS, wo Leroy Jethro Gibbs, der knallharte Kommandant einer Verbrechensbekämpfungseinheit, sein Team fortdauernd zu Substanz innert absoluter Kürze statt Geschwätz ermahnt.

Inspiration, positiver Fokus und Konzentration sind zu einem hohen Mass lern- oder trainierbar. Diese Faktoren können entscheidend sein, wenn sie als Führungskraft mit Vorbildfunktion im Raum stehen und im richtigen Moment gleichsam den Turbo zünden. Die Fähigkeit zum positiven Denken hilft in allen Lebenslagen, insbesondere bei Rückschlägen und Niederlagen. Hier braucht es das „Positiv-Chromosom“ in der DNA der erfolgreichen Führungspersönlichkeit, bewusst angewendet und oft auch hart erlernt.

Dass mit einem positiven Fokus selbst Pech seine guten Seiten hat ist eine alte Weisheit, die dem römischen Konsul Appius Claudius Caecus zugeschrieben wird. Auch die Kraft der konzisen Ausdrucksweise war schon den Römern eigen. Sie erinnern sich an Julius Caesars Zusammenfassung des Gallischen Kriegs:  „Veni – vidi – vici“ – Ich kam, sah und siegte. Kurz und erfolgsversprechend, oder?

https://www.youtube.com/watch?v=WO4tIrjBDkk

 

 



‹ Zur Liste